Frieden fängt bei jedem Menschen im Kleinen an
Renovabis-Ausstellung „Friedensmenschen“ feiert Premiere in Coesfeld
Coesfeld (pbm/mek). „FriedensMenschen“, so lautet der Titel einer besonderen Ausstellung, die am Dienstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr in der St.-Jakobi-Kirche in Coesfeld erstmals gezeigt wird. Und das vor dem offiziellen Start der jährlichen Pfingstaktion des OsteuropaHilfswerks Renovabis, die am Sonntag, 5. Mai, in Münster stellvertretend für alle Diözesen eröffnet wird.
Die Besucherinnen und Besucher lernen 24 Friedensmenschen kennen. Dafür haben sich die Fotografin Mariia Varanytska aus der Ukraine und der deutsche Fotograf Achim Pohl auf den Weg gemacht. Sie haben mehr als 30 Engagierte in Polen, Bosnien und Herzegowina, der Ukraine sowie in Deutschland getroffen. Die Wanderausstellung, die in Zusammenarbeit des Bistums Münster mit Renovabis initiiert wurde, zeigt Frauen und Männer, die sich persönlich dafür einsetzen, dass Frieden wachsen kann. Die Organisatoren sind überzeugt, dass jede einzelne Aktion, jeder Ansatz, jedes Engagement wichtig ist, um Frieden in die Köpfe und die Herzen der Menschen zu bringen. Besonders dann, wenn politische Eliten oder Gruppen Konflikte eher anheizen, statt sie zu beruhigen, oder Gegensätze eher verstärken, statt sie abzubauen.
Die nahezu lebensgroßen Porträts sind auf leichte Stoffbahnen aufgebracht. Sie schweben durch den Ausstellungsraum und symbolisieren die Dynamik, die in jedem Engagement für ein friedliches Zusammenleben deutlich wird. So wie beispielsweise das der ukrainischen Ordensfrau Schwester Teodora Shulak, die sich unmittelbar nach der 40-tägigen russischen Belagerung der Stadt Tschernihiw in der Ukraine auf den Weg gemacht hat, um als Psychotherapeutin zu helfen. Oder das der 24-jährigen Anastasija Verkhoretska, die aus der Ukraine nach Polen geflohen ist, und sich in der Nothilfe für Geflüchtete engagiert sowie Informationen auf einer Website für Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen zusammenträgt und aktualisiert. Vorgestellt werden ebenso das Engagement von Amir Hasanović, der in Bosnien und Herzegowina in einem Verein zur Suchtprävention arbeitet, und das der 90-jährigen Holocaust Überlebenden Zdzisława Włodarczyk, die die Erinnerung wachhalten und an die nächsten Generationen weitergeben möchte.
Ihre und weitere Geschichten lassen sich in der Ausstellung über einen aufgedruckten QRCode direkt aufs Handy laden. Zusätzlich gibt es einen kleinen Katalog, der um weitere Porträtfotos und Geschichten ergänzt wurde.
Die Ausstellung ist bis zum 23. März von 9 Uhr bis 18 Uhr zu sehen. Zur Eröffnung der Pfingstaktion wird die Ausstellung in der münsterschen Überwasserkirche zu sehen sein, bevor sie weiter wandert zum Katholikentag in Erfurt und anschließend in weitere Bistümer.
„Als wir das Angebot bekommen haben, die Ausstellung nach Coesfeld zu holen, haben wir nicht lange überlegt“, sagt Matthias Bude, Pastoralreferent im Pastoralen Raum Coesfeld. „Wir haben das Thema der Ausstellung sogar genutzt, die Fastenzeit im Pastoralen Raum unter das Motto ‚Friedensmenschen – du machst den Unterschied‘ zu stellen. Der Frieden ist etwas, der nach wie vor fehlt. Dabei fängt es bei jedem Menschen im Kleinen an“, ergänzt der Seelsorger.
„Damit Frieden wächst – Du machst den Unterschied“ lautet das diesjährige Jahresthema von Renovabis. Das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche setzt damit erneut einen Akzent zur Friedensthematik. Dieser wird nicht nur von oben geschaffen, sondern muss auch von unten entstehen. Das geschieht beispielsweise in geförderten Projekten im Osten Europas. Seit mehr als 30 Jahren hat Renovabis rund 25.900 Projekte im kirchlich-pastoralen, sozialen und Bildungsbereich in 29 Ländern unterstützt.
Pressedienst Bistum Münster
20.02.2024