Gewinn ermöglicht neue Obstpflanzen
Kindergarten Anna-Katharina-Emmerick lebt Nachhaltigkeit
Coesfeld (pbm/mek). Die Erde ist vom Regen der vergangenen Tage noch ordentlich nass. Gute Voraussetzungen für den Apfel- und den Birnenbaum sowie die Himbeer-, Brombeer- und Johannisbeersträucher. Sie finden gerade ihren Platz auf dem weitläufigen Gelände des Anna-Katharina-Emmerick-Kindergartens in Coesfeld. „In der Erde zu graben macht richtig Spaß“, sagt Janus und bedeckt gemeinsam mit Nilo und Pauline den Ballen mit Erde. Passend zu ihrer Pflanzaktion kommt auch die Sonne hervor. Schnell gießen die Kinder gemeinsam mit Erzieherin Sabine Sanders noch die Obstsäulen und Sträucher bevor sie in einer kleinen Feier von Pastor Johannes Hammans gesegnet werden.
Neues anzupflanzen ist für die 78 Kinder der Einrichtung im Alter zwischen zwei und sechs Jahren nichts ungewöhnliches. Auf dem großen naturnah angelegten Außengelände finden sich neben Nutzpflanzen und Kräutern in verschiedenen Hochbeeten auch zahlreiche Angebote für Insekten. „Wir haben in diesem Jahr auch wieder eine Wildblumenwiese mit einigen Kindern angelegt und gepflegt“, berichtet Sabine Sanders, die mit ihrer Kollegin Anke Steenberg das Projekt initiiert hat. Gemeinsam haben sie Samen in die Erde gebracht, sie regelmäßig gegossen und beobachtet, wie die Blumen gewachsen sind und zahlreiche Bienen und weitere Insekten angezogen haben.
Dieser Einsatz wurde belohnt. Der Kindergarten hat mit seinem Projekt am Pflanzwettbewerb „Deutschland summt“ der Stiftung „Mensch und Umwelt“ teilgenommen und den zweiten Preis in der Kategorie Kitagärten gewonnen. „Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Wir haben es einfach mal versucht“, berichtet Steenberg. Bei der Preisverleihung in Berlin gab es eine Urkunde und einen Pokal, die im Eingang der Einrichtung stolz präsentiert werden. „Von unserem Gewinn haben wir nun die beiden Obstsäulen und die Sträucher angeschafft“, freut sich Sanders über die neuen Gewächse.
Nachhaltigkeit gehört schon seit Jahrzehnten zum Alltag in der Kita. „Das beginnt bei der Müllvermeidung und geht über den Anbau von Gemüse, das wir gemeinsam ernten und verarbeiten, bis hin zu naturnahen Ecken, in denen sich Insekten wohlfühlen“, erläutert Ludgera Kloster. Die Leiterin der Einrichtung ist immer wieder begeistert, mit welcher Neugier und Energie die Kinder sich auf die Naturthemen einlassen. „Die Arbeit im Garten vom Pflanzen bis zum Ernten erdet“, ist sie überzeugt. Es sei gut, dass die Kleinen erleben, wo die Nahrung herkommt. „Und wenn das Gemüse später gemeinsam zubereitet wird, ist es wie eine Sternstunde für die Kinder und auch für uns. Eine wirkliche Bereicherung“, ergänzt Steenberg.
Tomaten, Gurken, Salat, Grünkohl und Kürbisse wachsen unter anderem in den Hochbeeten. „Die Kinder sind sehr sensibel, wenn es um die Natur geht. Und auch wir können von ihnen immer wieder das Staunen lernen“, sagt Kloster. Es sei wichtig, die Schöpfung zu bewahren vor allem mit Blick auf die späteren Generationen. „Das Thema Schöpfung ist in unserer Kita immer wieder ein Thema“, erklärt Sanders.
In der kleinen Segensfeier bedanken sich die Kinder lautstark mit den Liedern wie „Du hast uns deine Welt geschenkt“ und „Gottes Liebe ist so wunderbar“. Und natürlich freuen sie sich schon darauf, wenn das erste Obst geerntet und vernascht werden kann.
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Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
04.11.2025