FDP-Politiker:in im Dialog mit Kirchen
Ökumenisches Gespräch mit Henning Höne und Sabine Schäfer
Im Rahmen eines intensiven und offenen Dialogs trafen sich Henning Höne MdL, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion NRW und Landesvorsitzender der FDP, sowie Sabine Schäfer, Vorsitzende der Kreistagsfraktion Coesfeld und Rektorin der Grundschule in Coesfeld-Lette, mit Kreisdechant Jörg Hagemann und Superintendentin Susanne Falcke zu einem ökumenischen Gespräch.
Politische Herausforderungen und aktuelle Themen
Henning Höne, der die aktuellen Herausforderungen der FDP auf Landes- und Bundesebene schilderte, betonte die Turbulenzen im politischen Alltag. Besonders die vorgezogene Bundestagswahl und die Haushaltsberatungen auf Landesebene forderten die politische Arbeit. Trotz der Belastung sei er jedoch motiviert und schätze die Arbeit im Landtag.
Sabine Schäfer stellte die Herausforderungen auf der Kreis-Ebene dar und berichtete von der kürzlich im Kreistag fast einstimmig verabschiedeten Haushaltsplanung. Sie verwies auf die Pragmatik in der lokalen Politik, bei der Konsens oft schneller erreicht werde als auf Landes- oder Bundesebene. Zudem unterstrich sie die wachsende Verantwortung von Schulen.
Soziale Themen und Haushaltsfragen
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Finanzierung sozialer Projekte. Hagemann und Falcke kritisierten die geplanten Kürzungen im Sozialbereich. Auch Höne und Schäfer äußerten Unverständnis über die geplanten Kürzungen, insbesondere in der Suchtberatung und der Familienhilfe. Für die FDP sei es wichtig, die Sozialpolitik weiterhin zu stärken, ohne dabei die Finanzen aus den Augen zu verlieren. Höne betonte, dass Deutschland mit seinen hohen Sozialausgaben effizienter werden müsse. „Viele Sozialleistungen erreichen nicht die, die sie eigentlich erreichen sollten“.
Schäfer machte auf die Herausforderungen in der Schul- und Sozialarbeit aufmerksam. Sie betonte, dass viele Defizite in der familiären Betreuung von den Schulen aufgefangen werden müssten, was zusätzliche finanzielle Mittel erfordere.
Bürokratieabbau und effizientere Mittelverwendung
Ein weiterer zentraler Punkt des Gesprächs war die Bürokratie-Lastigkeit der Strukturen. Höne schlug vor, dass Förderprogramme für Kommunen gestrichen und stattdessen direkte, höhere Zuweisungen vorgenommen werden sollten, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.
Krise im Gesundheitssektor
Auch die Situation in den Krankenhäusern und der Fachkräftemangel wurden eingehend diskutiert. Höne plädierte für eine Sockelfinanzierung der Krankenhäuser und eine bessere Verteilung von Mitteln. Er wies darauf hin, dass für bestimmte Operationen auch größere Entfernungen in Kauf genommen werden müssten. Schäfer ergänzte, dass die Anwerbung ausländischer Fachkräfte, besonders im Pflegebereich, notwendig sei, um die Versorgungssituation zu sichern. Gleichzeitig thematisierten die Gesprächspartner die Probleme bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse.
Die Rolle der Kirchen und sozialen Träger
Ein abschließender Punkt des Gesprächs war die Rolle der Kirchen in der Gesellschaft. „Was wünschen Sie sich als Politiker von uns als Kirchen?“ fragte Kreisdechant Hagemann offensiv. Henning Höne und Sabine Schäfer unterstrichen gemeinsam, dass die Vielfalt der Träger in sozialen Bereichen erhalten bleiben solle. Die Kirchen, insbesondere durch ihre Kitas und Altenpflegeeinrichtungen, seien wichtige Akteure im sozialen Sektor. „Die Kirchen sollten sich in diesen Bereichen nicht zurückziehen, sondern ihre Verantwortung wahrnehmen“, so Schäfer.
20.01.2025
Foto: Kreisdekanat Coesfeld