Spaltung der Gesellschaft im Fokus
CDU-Politiker im Gespräch mit evangelischer und katholischer Kirche
Ein konstruktiver Dialog zwischen Kirchenvertretern und Politikern fand vor Weihnachten in der Evangelischen Kirche am Markt in Coesfeld statt. An dem Treffen nahmen die CDU-Kreistagsmitglieder Klaus-Viktor Kleerbaum und Günter Mondwurf, sowie der Landtagsabgeordnete Wilhelm Korth teil. Die Evangelische Kirche wurde von Superintendentin Susanne Falcke vertreten, die katholische Kirche vom Geschäftsführer des Kreisdekanats, Benedikt Helmich. Kreisdechant Jörg Hagemann konnte aufgrund eines Trauerfalls nicht teilnehmen.
Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden kann. Superintendentin Susanne Falcke betonte die Notwendigkeit, sich gut zu vernetzen und einander im Blick zu haben, um gemeinsam gegen den zunehmenden Rechtsruck vorzugehen. „Es kommen entscheidende Jahre auf uns zu, und wir müssen jetzt die Weichen richtig stellen“, so Falcke. Sie warnte davor, mit Ängsten der Menschen zu spielen, wie es ihrer Ansicht nach die AfD tue. Solche Taktiken mögen zwar Wahlen gewinnen, „aber sie lösen kein einziges Problem“, stellte sie klar.
Politische Themen und gesellschaftliche Spaltung
Klaus-Viktor Kleerbaum beschrieb die Situation im Kreistag und betonte, dass die CDU-Fraktion „die älteste, aber auch die vernünftigste“ im Kreistag sei und keine Einzelinteressen vertrete. „99 Prozent der Entscheidungen werden gemeinsam getroffen“, so Kleerbaum. Er sprach sich für einen stärkeren Fokus auf städtische Projekte wie den Bau eines Parkhauses aus und hinterfragte die Priorisierung der städtischen Investitionen.
Der CDU-Politiker äußerte auch Besorgnis über die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. „Die Generationen verstehen sich immer weniger. Der Weg zum Kompromiss wird zunehmend schwieriger“, erklärte Kleerbaum. Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit einer starken Demokratie und der Einführung von Grenzkontrollen. Er forderte auch, dass die Wehrpflicht wieder eingeführt wird, um die Gesellschaft auf mögliche Bedrohungen vorzubereiten.
Günter Mondwurf äußerte ebenfalls Besorgnis über die gesellschaftliche Spaltung, die durch Migration weiter verstärkt werden könne. Er betonte die Notwendigkeit eines „wehrhaften“ Staates und plädierte für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. „Ich habe Angst, dass unsere Enkel unser Land an der Oder verteidigen müssen“, äußerte er seine persönliche Sorge.
Bildung und soziale Themen
Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth sprach die schwierigen finanzielle Lage auf Landesebene an, bei denen es auch zu Kürzungen im sozialen Bereich komme. „Die Ungewissheit macht den Menschen Sorgen“, sagte Korth. In diesem Zusammenhang stellte er die Frage, welche Auswirkungen der KiTa-Notbetrieb habe, bei dem eine Fachkraft nur mit Unterstützung von Hilfskräften 60 Kinder betreuen müsse und welche langfristigen Konsequenzen ein solcher Notbetrieb für die Kinder und die Erzieher habe.
Falcke thematisierte die Zukunft der kirchlichen Kindergärten, die durch Fachkräftemangel, Inflation und steigende Personalkosten derzeit stark belastet sind. Ohne höhere Zuschüsse von staatlicher Seite sei nicht auszuschließen, dass sich der Kirchenkreis perspektivisch von einzelnen Einrichtungen trennen müsse.
Falcke sprach auch die Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit an. Sie forderte eine bessere Integrationsstruktur, gerade für alleinstehende männliche Flüchtlinge, deren zügige Integration so anspruchsvoll wie wichtig ist. Sie betonte, dass die Integrations-Debatte wieder mehr auf sachlicher und transparenter Basis erfolgen müsse.