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Skulptur im Hospiz Anna Katharina erinnert an verstorbenen Leiter

Eine neue Skulptur von Uta Krüger-Naumann hat Pfarrer Peter Nienhaus auf dem Gelände des Hospizes Anna Katharina in Dülmen gesegnet.

Ute Krüger-Naumann hat für das Hospiz Anna Katharina in Dülmen eine Skulptur geschaffen, die an den verstorbenen Martin Suschek erinnert.

Vorausschauend, weg- und richtungsweisend
Skulptur im Hospiz Anna Katharina erinnert an verstorbenen Leiter

Dülmen (pbm/mek). Eine neue Skulptur von Uta Krüger-Naumann hat Pfarrer Peter Nienhaus auf dem Gelände des Hospizes Anna Katharina in Dülmen gesegnet. Die Bronzeplastik erinnert an den im vergangenen Jahr mit 52 Jahren verstorbenen Martin Suschek, der das erste stationäre Hospiz im Kreis Coesfeld aufgebaut und geleitet hat. Seit dem 3. November 2006 ist das Haus in Trägerschaft der Heilig-Geist-Stiftung offen für unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörige.

Sie sei bewegt und berührt gewesen, berichtet Krüger-Naumann, als sie von Martina Reykowski, die ebenfalls zum Team der ersten Stunde gehört und die Leitung von Suschek nach seinem Wechsel in den Vorstand der Heilig-Geist-Stiftung übernommen hatte, gebeten worden sei, eine Skulptur für das Hospiz zu entwerfen. Diese sollte sowohl an Suschek erinnern als auch den Hospizgedanken einfließen lassen. „Die bildhauerische Aufgabe habe ich mit Dank für das Vertrauen als auch mit Demut angenommen, zumal mich mit Martin Suschek und diesem Haus ein gegenseitig wertschätzendes Verhältnis verbindet“, sagte die Künstlerin. Sie wollte ein Exponat schaffen, das die Ambivalenz zwischen Empathie und Visionen auf der einen Seite, sowie ein inneres Kräftezehren – auch hinsichtlich seiner Kirchenhaltung – auf der anderen Seite zeige.

„Martin Suschek war ein Denker, ein Macher, ein Organisator, ein Kümmerer, war verbindend, ein Empath, herzlich, humorvoll, Schutz- und Geborgenheit gebend – ich fühlte mich stets wohl in seiner Nähe. Aber er war auch ruhelos, zwiespältig, hinterfragend“, charakterisiert Krüger-Naumann ihn. Diese Attribute habe es gegolten, bildhauerisch umzusetzen.

Ihre Arbeit zeige eine Figur mit vorausschauender Haltung, weg- und richtungsweisend mit Fingerzeig. Die Haltung sei dynamisch, agierend und aufwärts strebend. Auf dem Fahrrad habe sie Suschek viele Male zufällig abends gesehen. „Immer mit Trench, dieser immer wehend! Ich habe versucht, diesen Trench zu integrieren und zu verfremden“, erläuterte Krüger-Naumann den Gästen. Am Hals sei ein Stück Kragen zu erkennen, hinten ein wehendes Textil. „Der Mantel artet oben aus als eine Art runder Schirm, ein Schutzschirm. Dort kann sich jeder nach seiner Façon und somit fiktiv vorstellen, Schutz zu suchen und zu finden – wie in diesem Haus“, sagte sie. Einen Hinweis auf die kirchenkritische Haltung des Diplom-Theologen gebe die Skulptur ebenfalls: Die innere Manteltasche hat ein Loch, aus der eine Mitra fällt.

Die Plastik wurde während einer Feierstunde im Hospiz übergeben, in der Martina Reykowski in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sie gab die Leitung des Hauses an Rabea Brake und Simon Radde weiter.

 

Pressedienst Bistum Münster
Foto: Privat
28.07.2022

Matomo