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Kirchliche Genossenschaft „Energievision“ informierte über ihr Portfolio

Auf Einladung der FBS Lüdinghausen stellte Dr. Thomas Wienhardt online das Konzept der kirchlichen Genossenschaft Energievision (Augsburg) vor, die seit zehn Jahren verschiedene Projekte rund um erneuerbare Energien inzwischen bundesweit realisiert.

Seit fast zehn Jahren liefert die Anlage auf dem Dach der modernen Kirche im oberbayrischen Penzberg-Steigenberg Strom.

Schöpfungsverantwortung statt Rendite
Kirchliche Genossenschaft „Energievision“ informierte über ihr Portfolio

Lüdinghausen (pbm/mek). Am Anfang stand ein „Einfach machen“. Erwachsen ist daraus eine Genossenschaft, die seit zehn Jahren aktiv ist. „Energievision“ heißt der Name der kirchlichen Energiegenossenschaft, die im Bistum Augsburg gegründet wurde und 105 Mitglieder hat.

Was es damit auf sich hat, darüber informierten sich Mitarbeitende aus Zentralrendanturen und Bildungseinrichtungen des Bistums Münster. Eingeladen hatte die Familienbildungsstätte (FBS) Lüdinghausen zu diesem Treffen. „Dr. Thomas Wienhardt hatte uns das Konzept von Energievision vorgestellt. Das fanden wir für uns interessant und wollten auch andere, die überlegen, welche Möglichkeiten es für Solaranlagen auf kircheneigenen Dächern gibt, darüber informieren“, erklärt Boris Sander, Leiter der FBS Lüdinghausen sowie pädagogischer Leiter des Bildungsforums.

Und so nahm sich Wienhardt, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft und Leiter der Abteilung Personal-, Organisations- und Pastoralentwicklung beim Bistum Augsburg, Zeit, um online weitere Interessierte über Energievision zu informieren. „Wir haben eine kirchliche Energiegenossenschaft gegründet, um kirchliche Projekte der Energieversorgung in die Umsetzung bringen zu können“, berichtete er. Ziel bei der Gründung sei es gewesen, kirchliche Ideale und unternehmerisches Denken zusammenzubringen. „Im Fokus stand nicht die Rendite. Im Gegenteil: Einen Teil des Überschusses spenden wir an kirchliche Projekte im In- und Ausland“, informierte er die Anwesenden und fügte hinzu: „Wir agieren als Kirche für Kirche. Unser Tun wird geleitet von unserer Verantwortung für die Schöpfung. Wer Rendite sucht, ist bei uns falsch.“

Inzwischen habe Energievision zahlreiche Projekte beispielsweise im Bereich Photovoltaik auf kirchlichen Dächern realisiert. Örtlich beschränkten sich diese längst nicht mehr auf das Bistum Augsburg. „Wir bauen bundesweit. Wir entwickeln für die Interessierten die Projekte, planen und finanzieren sie, setzen sie um und betreiben sie langfristig“, schilderte er das Vorgehen, an dessen Anfang allerdings zunächst die Fragen des Denkmalschutzes und der Statik stünden. Die Einrichtungen erhielten im Gegenzug eine kleine Pacht für die Dachfläche sowie günstigen Strom. Interessant sei das Modell vor allem für Einrichtungen, die tagsüber den Strom benötigen. Das könnte ein benachbarter Kindergarten oder eine Schule sein, ein Altenheim, eine Bildungseinrichtung. „Kirchen brauchen nicht so viel Strom, aber vielleicht das angegliederte Pfarrheim, Pfarrhaus oder Pfarrbüro“, nannte er Beispiele. Für jedes Projekt werde neu überlegt, was wirtschaftlich sinnvoll sei. Zurzeit hätte die Energievision insgesamt 93 Projekte in der Pipeline.

Die Teilnehmenden waren von den Ausführungen beeindruckt. „Wenn Kirche gemeinsam initiativ ist, können wir mehr entwickeln. Dabei müssen wir über unsere Bistumsgrenzen hinausdenken. Nicht jeder muss das Rad neu erfinden“, lautete eine Reaktion. Zudem sei es ein großer Vorteil für alle Beteiligten, dass die Genossenschaft bereits viel Erfahrung in diesem umfangreichen Feld habe. „Sich mit dem Thema auseinander zu setzen, kann man Ehrenamtlichen nicht zumuten“, sagte ein anderer Teilnehmer. Vor allem gefiel der Runde, dass die Genossenschaft nicht Rendite-, sondern Leitlinienorientiert arbeite. „Es geht nicht darum, die Kirche reich zu machen, sondern darum, der Schöpfungsverantwortung gerecht zu werden und auch karitative Projekte zu unterstützen“, sah ein weiterer Teilnehmer einen großen Vorteil. Insgesamt wurde der Wunsch formuliert, sich auch untereinander weiter zu vernetzen, um das Thema voranzubringen.

 

Pressedienst Bistum Münster
Foto: Energievision
08.05.2023

Matomo