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Bischof Felix Genn kam zur Orgel- und Altarweihe nach Coesfeld

„Oh, ist das schön geworden“, rutscht es einer Frau heraus, als sie die St.-Lamberti-Kirche betritt. Hell und freundlich begrüßt das umfassend renovierte und umgestaltete Gotteshaus in der Coesfelder Innenstadt die Gläubigen.

Zur Altarweihe entzündete Bischof Dr. Felix Genn an fünf Stellen auf dem Altar Weihrauch.

Feuer für die Liebe Gottes sein

Bischof Felix Genn kam zur Orgel- und Altarweihe nach Coesfeld

Coesfeld (pbm/mek). „Oh, ist das schön geworden“, rutscht es einer Frau heraus, als sie die St.-Lamberti-Kirche betritt. Hell und freundlich begrüßt das umfassend renovierte und umgestaltete Gotteshaus in der Coesfelder Innenstadt die Gläubigen. Am Sonntag (11.9.) begrüßten sie Bischof Dr. Felix Genn zur feierlichen Altar- und Orgelweihe.

Zu Beginn gratulierte er zur „wunderbaren Vollendung“ der Renovierung und Umgestaltung. Er dankte Dechant Johannes Arntz, dem Seelsorgeteam und allen Beteiligten für die geleistete Arbeit. Aber über der Feier liege auch ein Schatten, sagte der Bischof und bezog Stellung zum Thema Missbrauch, besonders mit Blick auf Coesfeld. „Ich spüre, wie tief solche Wunden gehen, weil ich unmittelbar mit vielen Situationen von betroffenen Personen beschäftigt bin. Das geht nicht einfach an mir vorbei“, gab Genn zu. Ihm sei an höchster Transparenz gelegen, die allerdings immer auch in eine Spannung mit dem Respekt und den Persönlichkeitsrechten einzelner Personen gerate. Genn bat die Menschen um ihr Vertrauen und ihre betende Unterstützung, „dass ich immer wieder neu die Kraft habe, meinem Anspruch, den er formuliert habe, zu folgen.“

Nach seiner Begrüßung segnete der Bischof das Wasser und besprengte damit die neue Chororgel und den Ambo, an dem anschließend das Wort Gottes verkündet wurde. Es erfülle ihn mit tiefer und großer Freude, dass er in der Kirche, die er bisweilen auch privat aufsuche, gemeinsam mit der Gemeinde diesen Tag feiern könne. Oft habe er vor dem Coesfelder Kreuz gebetet und dabei an Anna Katharina Emmerick gedacht. Die Selige habe offensichtlich im Anblick des Kreuzes eine große Liebe verspürt. „Es geht aber nicht um das Holz, sondern um den Dargestellten und seine Gegenwart. Genau das darf ich heute mit Ihnen feiern. Die Gegenwart dieses Jesus von Nazareth in seinem Wort“, sagte der Bischof. Das sei der tiefste Grund, warum der Ambo gesegnet werde. Er diene dazu, das Wort von der unermesslichen Liebe Gottes zu den Menschen zu verkünden. „Deshalb nehmen wir ihn in Besitz mit den Zeichen, mit denen wir selber in die Gemeinschaft des Volkes Gottes aufgenommen wurden: in der Taufe. Auch der Altar wird mit dem Wasser besprengt. Er wird getauft und anschließend mit dem heiligen Chrisam gesalbt, so wie wir in der Firmung gesalbt und damit gestärkt worden sind“, erklärte Genn.

Bei der Altarweihe werde das Feuer entfacht. Ein Zeichen, dass Gott entbrannt sei von einer Liebe zu den Menschen. „Er ist nicht nur im Wort gegenwärtig, sondern in jedem Einzelnen von uns. In dieser Gemeinschaft, in die wir durch die Taufe und die Firmung aufgenommen worden sind“, sagte der Bischof. Die Bilder der Altarweihe zeigten, dass Gott mit seiner Gegenwart die Menschen erfüllen und jeden Einzelnen ergreifen wolle. Er lade sie ein, für ihn Feuer und Flamme zu sein. „Unsere Sendung als Christinnen und Christen ist es, Feuer für diese Liebe zu sein und wirksam werden zu lassen in unserem Alltag, im Dienst an den Menschen. Das haben Sie bestimmt schon oft im Leben getan, auch wenn es Ihnen gar nicht bewusst ist“, richtet der Bischof das Wort an die Gläubigen und fügte hinzu: „Das fließt auch als Dank in die Weihe dieses Altares ein. Und dass es uns ermutigt und stark macht, es weiter zu tun, wenn manchmal auch die Flamme auszugehen droht oder nur klein wirkt: Hauptsache es brennt.“

Im Anschluss an die Predigt überreichte der Bischof eine Reliquie des heiligen Lambertus an Arntz, der sie in den Altar einließ. Anschließend besprengte Genn den aus einem Stück gefertigten Altar, salbte ihn mit dem Heiligen Öl Chrisam und entzündete gemeinsam mit Arntz fünf Flammen auf den vier Ecken und in der Mitte des Altars. Sie erinnern an die Wundmale Christi. Nach dem liturgischen Weiheakt feierte der Bischof gemeinsam mit Arntz und weiteren Mitgliedern des Seelsorgeteams erstmals Eucharistie am Altar.

Musikalisch gestalteten der Lambertichor und der Kirchenchor St. Johannes Lette, das Schlagwerkensemble des Kourionorchesters Münster unter der Gesamtleitung von Kantor Maximilian Kramer mit der „Missa festiva“ von John Leavitt den Gottesdienst. Den Orgelpart übernahm Kathrin Borda, die nach der Weihe zum ersten Mal die neue Chororgel erklingen ließ.

Im Anschluss an den gut zweistündigen Gottesdienst, in dem Arntz auch den neuen Pfarrer Uchenna Bernard Ugwueze vorstellte, der künftig in den drei Pfarreien der Stadt tätig sein wird, lud die Gemeinde alle Interessierten zu einem großen Pfarrfest auf den Marktplatz von Coesfeld ein.

Eine Fotostrecke der Altar- und Orgelweihe gibt es auf dem Facebook- und Instagram-Kanal des Bistums.

Pressedienst Bistum Münster
Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
13.09.2022

Matomo